5 gute Gründe, sich „The Bear“, die vielbetitelte Kochserie in den USA, anzuschauen

Sie haben in eine Heißluftfritteuse investiert, Sie schauen sich Rezeptvideos auf Instagram an, Sie folgen Food-Influencern, Sie teilen die Welt in diejenigen ein, die Koriander lieben und diejenigen, die nicht wissen, was das ist, Sie besitzen mehrere „Messenger-Schürzen“ zum Kochen, Sie haben ein Spezialgericht, Sie wissen, wie man sein eigenes Brot backt, Sie besitzen einen Grill in Erdbeerform, der mehrere Hundert Euro kostet – kurz gesagt, Sie essen gerne und gut.
Natürlich wird „Der Bär“ zu Ihnen sprechen, denn noch nie zuvor hat eine Fernsehserie so ausführlich und ausführlich über Essen gesprochen. Der Pilotfilm zur dritten Staffel – die vierte Staffel startet heute auf Disney+ – kam fast ohne Dialog aus und zeigte lediglich die Kamera in den Küchen der besten Restaurants der Windy City, um die kulinarische Vielfalt der Stadt in Illinois zu präsentieren.
„The Bear“ erzählt die Geschichte eines Familien-Sandwichladens in Chicago, den Carmen „Carmy“ Berzatto, eine begabte junge Köchin, nach dem Selbstmord ihres älteren Bruders, gespielt von Jon Bernthal, übernehmen muss. Carmy möchte den Laden in ein Gourmetrestaurant verwandeln, doch alles ist kompliziert – in ihrem Leben, in ihrer Küche, in ihrer Familie und vor allem in ihrem Kopf.
1. Für das außergewöhnliche CastingJeremy Allen White, der Hauptdarsteller mit seinem voluminösen Haarschnitt, dem Piercing, dem verlorenen Blick und zahlreichen Tattoos, setzt die Szene perfekt in Szene. Der in Shameless entdeckte Schauspieler erweckt beim Zuschauer sowohl Empathie als auch Abneigung, da er systematisch die falschen Entscheidungen zu treffen scheint. Zur Unterstützung spielt Ebon Moss-Bachrach seinen Cousin Richie, einen Speisesaalmanager, der „Carmys“ Bruder nahesteht, aber ein romantischer Sklave wie kein anderer. Den beiden fällt es schwer, offen und ruhig miteinander zu sprechen. Zwischen ihnen steht Sydney (Ayo Edebiri), eine junge, äußerst talentierte Sous-Chefin, die von Carmy erdrückt wird. Dieses Trio liebt sich, weiß aber nicht, wie es es ausdrücken soll.
2. Für die Armee der NebenrollenAbby Elliott, Lionel Boyce, Liza Colón-Zayas und Matty Matheson sowie Oliver Platt und Molly Gordon komplettieren das Team, das sich um das Restaurant „The Bear“ versammelt. Sie alle haben strategische, emotionale und familiäre Bedeutung. Showrunner Christopher Storer hatte die Weitsicht, jedem von ihnen in den ersten drei Staffeln eine Folge zu widmen, um sie besser zu verstehen. Es fühlt sich wie eine Familie an.
3. Für GästeWill Poulter, Bob Odernkirk, Sarah Paulson, Olivia Colman, John Cena, Josh Hartnett, Jamie Lee Curtis und Joel McHale – seit ihrem Start hat The Bear es geschafft, uns mit unerwarteten und nebenbei bemerkt bemerkenswerten Gästen in der Serie zu überraschen (der unerwartete Auftritt von John Cena für eine Folge ist zum Beispiel ein wenig süß). Ohne zwangsläufig in ein Delirium des Stapelns von Lebensläufen zu verfallen, findet die Serie hier einen Weg, ihre Geschichte neu zu starten und sie auf subtile Weise mit Energie zu versorgen.
4. Für ChicagoDie Windy City, eine Arbeiterstadt am Michigansee, die in zahlreiche amerikanische Mythen eingebettet ist – von Michael Jordan und seinen Chicago Bulls bis hin zu Al Capone und Barack Obama –, spielt eine zentrale Rolle in der Serie. Die viertgrößte Stadt der USA ist ein gastronomisches Zentrum, ein Erbe der verschiedenen Gemeinschaften, die sich im Laufe der Jahrhunderte hier niedergelassen haben: Italiener, Mexikaner, Polen, Iren, Koreaner und Chinesen. Ein Spaziergang unter den Gleisen des Loop, der Hochbahn der Stadt, ist wie ein Besuch des ersten typischen Sandwichladens in einer Stadt, in der lange Zeit Schlachthöfe die Hälfte aller Arbeitsplätze stellten.
5. Für den SoundtrackTaylor Swift, Counting Crows, R.E.M., Radiohead, Pearl Jam, Beastie Boys, Weezer – es wäre untertrieben zu sagen, dass die Serie einen absolut außergewöhnlichen Soundtrack hat, wie zum Beispiel den Titelsong von Refused: New Noise. Ja, der Titel ist treffend gewählt, denn „The Bear“ ist eine laute, schreiende Serie, in der alle Charaktere darum kämpfen, ruhig miteinander zu sprechen. Das unterstreicht die Dringlichkeit eines Küchendienstes und die Schwierigkeit, sich unter so viel Druck normal auszudrücken.
Nice Matin